Inzwischen bieten viele Hersteller hochwertige LED-Taschenlampen an, die sich durch robuste Verarbeitung und eine hohe Lichtleistung auszeichnen. Die Abbildung auf der rechten Seite zeigt zwei Extreme, an denen deutlich wird, welche Möglichkeiten sich durch den Einsatz von Leuchtdioden ergeben: Links eine LED-Taschenlampe mit 2200 Lumen, rechts ein sehr kleines Modell mit 180 Lumen Lichtleistung.
Leuchtmittel: Im Gegensatz zu günstigeren LED-Taschenlampen werden bei hochwertigen Modellen in der Regel einzelne Leuchtdioden verbaut, die jedoch aufgrund ihrer Bauform eine passive Kühlung erlauben und dadurch wesentlich leistungsstärker sein können. Meist werden weiße Leuchtdioden mit Bauteil-Nennleistungen von 1, 3 oder 5 Watt eingesetzt. Bei einigen Modellen kommen aber auch deutlich leistungsstärkere Leuchtdioden mit Nennleistungen bis zu 30 Watt zum Einsatz. Die effizientesten verfügbaren weißen LEDs erreichen derzeit eine Lichtausbeute von über 150 lm/W, noch effizientere LEDs mit über 200 Lumen/Watt sind angekündigt (Stand 07/2011). Taschenlampen, die mit Cree LEDs ausgestattet sind, haben eine Leuchtdauer von bis zu 100.000 Stunden (bei noch mindestens 70 % Leuchtkraft). Der Stromverbrauch liegt bei gleicher Leuchtkraft 20–50 % unter den bisheriger LEDs. Der Artikel Lichtquellen enthält eine Tabelle mit Beispielen für die Lichtausbeute.
Linse: Die Transmission der Lichtleistung kann durch den Einsatz von Glaslinsen (UCL-Linsen) im Gegensatz zu Plastiklinsen höher und langzeitstabiler sein. Eine verkratze Plastiklinse z. B. streut den Lichtstrahl unnötig in alle Richtungen und senkt damit die Helligkeit des nutzbaren Lichtkegels. Ein Nachteil ist die höhere Bruchgefahr – andererseits sind Glaslinsen austauschbar, während Plastiklinsen oftmals fest mit dem restlichen Gehäuse verbunden sind.
Gehäuse: Taschenlampengehäuse können für höhere Anforderungen ausgelegt und beispielsweise gegen eindringende Nässe geschützt sein, teilweise auch IPX8 (z. B. 30 Minuten in 2 m Wassertiefe) oder im Fall von Tauchlampen noch mehr. Lampengehäuse aus anodisiertem Aluminium sind kratzresistenter und helfen bei der Wärmeabfuhr, wie sie bei LED-Lampen oberhalb von etwa 1 Watt wichtig ist. Plastikgehäuse leiten Wärme nur schlecht nach außen ab und werden bei Hochleistungs-Taschenlampen daher nur selten verwendet. Der Begriff „taktische Taschenlampe“ wird umgangssprachlich häufig für Lampen angewendet die vor dem Hintergrund der Nutzung bei Spezialeinheiten, Militär, Polizei oder Sicherheitsdiensten stehen. Ihre Gehäuse sind oft besonders stabil und martialisch ausgeführt. Spitze Kanten können als Werkzeug (Glasbrecher) oder Waffe eingesetzt werden. Vor der Einführung von kompakten LED-Lampen dienten Stablampen z.B. der Marke Maglite situationsbedingt auch Schlagstockersatz bei der Polizei. Einige Lampen können auf die Endkappe gestellt werden und dann, indem sie nach oben an die Decke leuchten, Licht in einem Raum spenden. Diese Betriebsweise wird häufig „Tailstand“ genannt.
Elektronik: Ein entsprechend dimensionierter Treiberbaustein in Form einer Konstantstromquelle ermöglicht eine gleichbleibende Helligkeit der Taschenlampe über annähernd die gesamte Batterielaufzeit. In den Treiber integrierte Spannungskonverter ermöglichen außerdem das Betreiben einer LED-Taschenlampe aus der geringen Spannung einer einzelnen Mignon- oder Microbatterie (Step-Up), oder aber die variable Nutzung mehrerer beliebiger Zellen (Step-Down), um die Laufzeit zu verlängern. Temperatursensoren in Lampen reduzieren automatisch die Leistung, um einem Defekt durch Überhitzung vorzubeugen. Nicht stromgeregelte Taschenlampen nutzen zur Strombegrenzung lediglich den Innenwiderstand der Batterie. Die Leuchtdioden laufen dann mit neuen Batterien permanent oberhalb ihrer Spezifikation, was sie aufgrund von Überhitzung vorzeitig altern lässt. Neben dieser steten Abnahme der Maximalhelligkeit ist zudem die Helligkeit vom Ladestand der Batterie oder des Akkus abhängig. Weitere Nachteile sind mögliche Farbveränderungen, etwa ein Grünstich, wenn die LED oberhalb ihrer vorgegebenen Maximalleistung betrieben wird, sowie ein fehlender Tiefentladungsschutz von Akkuzellen. In der Regel dürfen solche Taschenlampen ohnehin nicht mit Akkus betrieben werden, da diese gegenüber Alkali-Mangan-Batterien einen geringeren Innenwiderstand aufweisen.
Bedienkonzept: Beim klassischen Taschenlampendesign ist der Einschaltknopf häufig am vorderen Ende des Schafts – die Bedienung gleicht der einer HiFi-Fernbedienung. Bei kleineren Lampen ist der Schalter häufig am Lampenende angebracht und wird wie ein Kugelschreiber bedient. Auch das Drehen des Lampenkopfes ist eine Schaltervariante. Der Begriff „Sofortlicht“ wird für die Fähigkeit einer Lampe genutzt durch leichtes Drücken des Schalters Licht abzugeben und beim Loslassen des Schalter wieder zu erlöschen.
Schaltstufen/Funktionen: Immer mehr Taschenlampen lassen sich nicht nur ein- und ausschalten, sondern besitzen weitere Funktionen, z. B. das Einstellen der Helligkeit in mehreren Stufen. Außerdem findet man oft eine SOS- und verschiedene Blitz-Funktionen (engl. Strobe). Bei einem Locator-Flash blitzt die Lampe alle paar Sekunden schwach auf, so dass man sie auch im Dunkeln findet. Ebenso verfügen einige Modelle über wechselbare Farben. Die verschiedenen Modi werden oftmals durch das gezielte Betätigen des Einschaltknopfes gewechselt, der dazu halb oder vollständig durchgedrückt wird (Clicky). Manche Taschenlampen besitzen einen USB-Anschluss, über den man nutzerdefinierte Funktionen einprogrammieren kann.
Die Blendwirkung starker Lampen kann das Sehvermögen signifikant einschränken, so dass eine Orientierung z. B. im Straßenverkehr erschwert oder unmöglich wird. Dies liegt daran, dass mit der Taschenlampe angeleuchte Gegenstände das Licht zurück in die Augen reflektieren und die Pupillen sich somit verengen, siehe Adaptation. Besonders stark ist der Effekt bei zuvor an die Dunkelheit angepassten Augen. Hinzu kommt bei unerwarteter Blendung ein zum Teil starker Überraschungseffekt. (Quelle:Wikipedia)